Das Coronavirus hat unseren Aktionsradius spürbar dezimiert. So nutzen wir die Zeit, stöbern in den Fotoarchiven und remastern unsere Alben. Der Blickwinkel hat sich im Laufe der Jahre etwas verändert. Die Kriterien für die Bildauswahl werden neu justiert. Auch unsere Ansprüche an die Qualität der Aufnahmen sind gestiegen. Um das Optimum zu erreichen, legen wir nochmals Hand an die Bilddateien an und setzen uns damit einer Kontroverse aus.
Wir erhalten häufig Lob für unsere Fotos. Bei dieser Gelegenheit vielen Dank dafür. Nach einer Gedankenpause wird jedoch bisweilen die Anerkennung mit der zögerlichen Nachfrage ergänzt, ob denn die Fotos „echt“ seien. Mittlerweile verstehen wir die Fragestellung. Zu viele Fälschungen grassieren im Internet.
Keine Fotomontagen und -manipulationen
Wir möchten möglichst authentisch zeigen, wie wir die Welt auf unseren Reisen erlebt haben. Da verbieten sich Fotomontagen und -manipulationen von selbst. Allerdings achten wir immer mehr auf die Bildqualität. Zum einen haben wir in die Kameraausrüstung investiert, zum anderen optimieren wir die Fotos vor deren Veröffentlichung mit einer moderaten Nachbearbeitung. Das heißt, bei Bedarf wird der Horizont geradegerückt, der Bildausschnitt neu definiert und an den Korrekturreglern für Farbsättigung, Helligkeit, Kontrast oder Ähnliches gedreht. Das Bild soll indessen weiterhin so natürlich wirken, wie wir die reale Szene in Erinnerung haben.
Doch ist dies schon eine Fälschung? Wir denken: nein. Denn diese Einstellungsmöglichkeiten stellt eine moderne Kamera dem Fotografen schon bei der Aufnahme zur Verfügung. Mit der ISO-Empfindlichkeit, der Blendenzahl, der Belichtungszeit und dem Weißabgleich allein kann die Charakteristik eines Fotos enorm verändert werden. Sicher, es gibt unter den Hobby- und Profifotografen Puristen, die die Fotografie zur Kunst erklären und nach dem Drücken des Auslösers ihr Werk nicht „aufpolieren“. Ein Standpunkt, der zweifelsohne seine Berechtigung hat. Wir verfolgen jedoch eine andere Prämisse.
Dokumentation unserer Eindrücke
Unsere Fotos sind die optische Dokumentation unserer Eindrücke. Wir begeben uns aber nicht auf Reisen, um explizit der Fotografie zu frönen. Vor Ort wird hauptsächlich die Neugier auf Land und Leute gesättigt. Die Zeit für perfekte Kameraeinstellungen ist da eher begrenzt. Diese nehmen wir uns daheim bei der Nachbearbeitung.
Wir sind uns des Kompromisses bewusst. Einen großen Wert legen wir hingegen auf die Wahl der Perspektive. Ein Foto ist zwar nur ein Ausschnitt der realen Wahrnehmung – aber für den Bildbetrachter letztlich der entscheidende.
Hallo und vielen Dank für dieses Blog ist eine wahre Inspiration .. Darice Lindsay Ajani